Myopie-Kontrolle
Im Kindes- und Teenageralter ist die Kurzsichtigkeitsentwicklung beeinflussbar.
Die Kurzsichtigkeit oder auch Myopie genannt, wird in der heutigen Zeit zu einem immer grösseren Thema. Die fortschreitende Kurzsichtigkeit ist die häufigste Fehlsichtigkeit weltweit. Meist ist der Grund für die Myopie ein Längenfehler des Auges, welches in diesem Fall zu lang ist, das Bild entsteht nicht auf, sondern vor der Netzhaut und erzeugt so beim Blick in die Ferne ein undeutliches Bild. Verschiedene Faktoren haben Einfluss auf das Wachstum des Auges, es kann beispielsweise erblich bedingt sein, aber auch die Lebensumstände haben einen Einfluss, so sind Kinder, welche viel Zeit am Smartphone oder Tablet verbringen meist stärker betroffen als Kinder, die viel draussen sind.
Gerade bei Kindern ist es wichtig die Kurzsichtigkeit stetig zu beobachten, um bei fortschreitender Myopie reagieren zu können und die Progression zu verlangsamen oder im besten Fall sogar zu stoppen. Wer im Kindesalter bereits eine stetig stärker werdende Kurzsichtigkeit entwickelt wird mit grosser Wahrscheinlichkeit eine hohe Myopie erreichen und erhöht somit das Risiko einer späteren Augenerkrankung.
Glücklicherweise gibt es mittlerweile verschiedene Möglichkeiten dem Verlauf entgegenzuwirken.
Eine Variante ist die Therapie mit Atropin Augentropfen, welche vom Augenarzt verschrieben werden können. Atropin wird in der Augenheilkunde angewendet, um für die Untersuchung die Pupille weitzustellen. In der Myopiekontrolle wird die Atropin-Therapie mit einer viel geringeren Konzentration von 0.01 Prozent verwendet. Die Tropfen werden abends in beide Augen appliziert. Diese Dosis wird gut vertragen und hat kaum Einfluss auf die Pupillengrösse oder die Akkommodation. Die Wissenschaft belegt, dass die Atropin-Therapie wirksam ist und das Längenwachstum des Auges stark verzögert.
Eine weitere Möglichkeit sind orthokeratologische Kontaktlinsen oder auch Ortho-K-Linsen genannt. Dabei handelt es sich um formstabile Linsen, welche während der Nacht getragen werden. Diese verformen die flexible Hornhaut gezielt mit dem Effekt, dass die kurzsichtige Person tagsüber emmetrop (normalsichtig) ist und auf die Sehhilfe verzichten kann. Die Kontaktlinsen müssen allerdings jede Nacht getragen werden, ausserdem sind die Ortho-K-Linsen nicht mit jeder Fehlsichtigkeit kompatibel.
Die Myopiekontrolle kann auch mittels einer Brille mit speziellen Gläsern oder weichen Kontaktlinsen erfolgen.
Wir beraten Sie gerne diesbezüglich in unserer Praxis.